Der Geekom Mini Air 11 ist nicht viel größer als eine Käsepackung – soll dabei aber Euren großen und vor allem stromfressenden Desktop-PC ablösen. Wir haben den nur knapp 300 Euro teuren Computer ausprobiert und verraten Euch, ob sich die Anschaffung fürs Home-Office lohnt.
Der Geekom Mini Air 11 ist bereits im Handel erhältlich. Auf der Herstellerseite wird er mit einer einzigen Speicherkonfiguration mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 GB internem SSD-Speicherplatz gelistet. Zur Veröffentlichung dieses Hands-Ons könnt Ihr Euch den Mini Air 11 für 299 Euro im Onlineshop von Geekom sichern. Als Sonderangebot zur Back-to-School-Aktion gibt es für 20 Euro eine Tragetasche dazu.
Hinweis: Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation mit dem Hersteller Geekom entstanden. Auf die genauen Inhalte und die redaktionelle Meinung hatte dies keinen Einfluss.
Der Geekom MiniAir 11 misst 11 x 11,5 x 4 Zentimeter. Damit passt er nicht in die Hosentasche, auf dem Schreibtisch nimmt er aber kaum Platz ein. Die Anschlussvielfalt ist höher als bei vielen Notebooks.
Mit dem MiniAir 11 kauft Ihr einen stylischen Mini-PC. Dieser kommt in einer hübschen Verpackung mit vielen Kabeln. Darunter ein HDMI-Kabel zum Anschluss eines Monitors, ein Mini-Display-Port auf HDMI-Adapter sowie eine Tragetasche, die den PC in Klavierlack-Optik gegen Kratzer schützt. Das Setup ist ebenfalls einfach: Ihr schließt das externe Netzteil an den PC, klemmt Monitore und los geht's. Pluspunkt: Eine VESA-Monitorhalterung liegt dem PC bei.
Im Home-Office vertraue ich auf kabellose Bluetooth-Peripherie. Der Anschluss ist dank Bluetooth 4.0 möglich und lässt Platz für USB-Sticks und externe Festplatten. Ein großer Pluspunkt bei der Einrichtung war dabei der mitgelieferte DP-Adapter, über den ich zwei Bildschirme an den Mini-PC klemmen konnte. Die Anschlüsse:
Anschlüsse beim Geekom MiniAir 11:
Eine freudige Überraschung: Obwohl Geekom den USB-C-Port auf der Rückseite nur für Daten ausschreibt, konnte ich einen dritten Monitor per USB C anschließen. Ein Vorteil, der aus dem Datenblatt nicht hervorgeht.
Trotz des kleinen Gehäuses platziert Geekom einen flüsterleisen Lüfter im Mini-PC. Auch unter Last war dieser in einem ruhigen Raum nicht zu hören. Apropos Klang: Lautsprecher bietet der MiniAir 11 nicht.
Noch zwei Sätze zur Erweiterbarkeit: Dieser Vorteil herkömmlicher Desktop-PCs gilt bei Mini-PCs nur bedingt. Der MiniAir 11 lässt sich auf bis zu 32 Gigabyte Arbeitsspeicher und 1 Terabyte SSD-Speicher erweitern. Platz für dedizierte Grafikkarten oder die Möglichkeit zum Prozessorwechsel gibt es nicht.
Ein Versuch, den Mini-PC zu öffnen, schlug zudem fehl. Laut Anleitung müsste ich dafür vier Schrauben entfernen – nachdem sich mehrere Bits verbogen hatten und nur eine Schraube sich lösen ließ, brach ich meinen Versuch ab.
Der MiniAir 11 ist mit einem Intel Celeron N5095 der 11. Generation ausgestattet und vertraut auf dessen Onboard-Grafik (Intel UHD 605). Als Arbeitsspeicher kommen DDR4-SODIMM-Module zum Einsatz, für Massenspeicher wird eine M.2 SATA SSD verwendet. Wi-Fi 5 und Bluetooth 4.0 machen mein Home-Office aufgeräumter, das vorinstallierte Windows 11 Pro erweist sich als überraschend hübsch.
Zur Einschätzung: Üblicherweise nutze ich im Home-Office ein MacBook Air mit M1-Chip, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher. Dabei kommt MacOS zum Einsatz.
Das Leistungsniveau des MiniAir 11 ist natürlich deutlich geringer als bei meinem MacBook – er kostet aber auch knapp 1.000 Euro weniger. Bei den üblichen Aufgaben im Redaktionsalltag muss ich häufiger warte, produktiv war ich aber dennoch. Die Nutzung von Office-Programmen, Browsen mit mehreren Tabs in Google Chrome bei paralleler Nutzung von Messaging-Diensten wie Slack sind typische Home-Office-Arbeiten.
Trotz Dual-Monitor-Setup schafft der MiniAir 11 all diese Aufgaben auch gleichzeitig. Dabei ist vor allem Google Chrome eine Herausforderung. Im Testzeitraum habe ich viele meiner Web-Apps als eigenständige Programme installiert und darauf geachtet, nicht zu viele Tabs zu öffnen. So konnte ich problemlos arbeiten, musste aber mit Rucklern bei der Musikwiedergabe oder Verzögerungen bei Tastatureingaben rechnen.
Das Leistungsniveau reicht gerade noch dazu aus, Bilder in Photoshop auf einen transparenten Hintergrund zu legen. Lightroom funktioniert auch, für Videobearbeitung ist der MiniAir 11 aber ungeeignet.
Für ältere PC-Spiele reicht die Leistung ebenfalls aus. Für meinen Test habe ich Counter-Strike: Global Offensive installiert und der Shooter war mit geringsten Grafikeinstellungen und der geringsten Auflösung ruckelfrei spielbar. Mehr solltet Ihr aufgrund der leistungsschwachen CPU- und GPU-Kombination aber auch nach einem RAM-Upgrade nicht erwarten.
Im Ersteindruck überzeugt der Geekom MiniAir 11. Zu einer UVP von unter 300 Euro ist die Hardware im winzigen Gehäuse angemessen und die Anschlussvielfalt reicht fürs Arbeiten im Home-Office und im Alltag aus. Der MiniAir 11 lässt sich easy an der Rückseite eines Monitors montieren oder hinter Eurem Fernseher verstecken. So bastelt Ihr einen erweiterbaren und reparierbaren (wenn sich dann die Schrauben lösen 🥸) All-in-One-PC oder fügt Eurem Heimkino-Setup eine leistungsstarke Multimedia-Station dank Kodi oder Plex hinzu.
Für die platzsparende Nutzung auf dem Schreibtisch finde ich Mini-ATX-Gehäuse aber dennoch sinnvoller. Denn hier könnt Ihr Micro-ATX-Mainboards nutzen und habt die Möglichkeit, Erweiterungskarten für dedizierte Grafik und mehr einzustecken. Gleichzeitig sind sie klein genug, um beispielsweise in der horizontalen Nutzung unter Eurem Monitor zu stehen. Darüber hinaus sind Prozessorupgrades und Reparaturen möglich.
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